Paphs. am Standort - hier Paph. liemianum am Mt. Sinabung
In 1986 habe ich das erste mal zusammen mit Orchideenfreunden eine Reise zu den Standorten von Paphiopedilum gemacht. Als Vorlage galten damals noch Artikel aus der Orchid Digest – das Internet gab es noch nicht. Mit Fotos von den einzelnen Arten haben wir immer wieder Einheimische nach den Pflanzen gefragt – nicht immer erfolgreich.
Unsere erste Etappe auf der Insel Sumatra sollte der Lake Toba sein. Von Medan aus ging die Reise mit einem Kleinbus mehrere Stunden lang an kahl geschlagenen Wälder vorbei. Hier sollten einmal Ölpalmen wachsen – einer der wenigen Einnahmequellen für die Landbevölkerung.
Die nachfolgenden Bilder sind Zeitzeugen aus einer längst vergangen Zeit – die Fotos mussten als Dias jetzt gescannt werden. Ich bitte daher, die nicht ganz optimale Qualität der Bilder zu entschuldigen.
Die Unterkünfte auf der Insel Samosir waren einfach und günstig – das Duschen wurde im Tobasee erledigt. Auf dem Bukit Holbung der Insel sollten im oberen bewaldeten Bereich Paph. tonsum wachsen. Anhand von unseren mitgebrachten Bilder war ein Guide schnell gefunden.
Als nach zwei schweißtreibenden Stunden Aufstieg der Guide auf alle möglichen Pflanzen zeigte, war uns schnell klar: er kannte Paph. tonsum überhaupt nicht. Geblieben sind nach einem fürchterlichen Sonnenbrand auf dem Kopf ein paar Bilder von Farnen und Nepenthes.
Kulturell hat die Insel Samosir aber einiges zu bieten, bevor wir dann Richtung Berastagi weitergefahren sind.
Vor der Stadt haben wir eine kleine Orchideengärtnerei gefunden und uns dort nach einer Möglichkeit erkundigt, ob wir den Standort von Paph. liemianum erkunden könnten. Für 80 US $ verabredeten wir uns dafür für den nächsten Tag. Hier noch ein paar Fotos aus der Gärtnerei:
Das Ziel unserer Träume: der Mt. Sinabung
Nachdem wir knapp eine Stunde mit dem Auto gefahren sind, ging es zu Fuß weiter. Anfangs noch auf holprigen Wegen, bevor uns der Weg dann in ein felsiges Bachbett führte. Wir waren schon über zwei Stunden anstrengender Kletterei unterwegs als unser Guide auf den vor uns liegenden Felsen zeigte – da mussten wir rauf...
Die Paphios standen sehr schattig bei Tagestemperaturen von etwa 24 Grad. Die Wurzeln wachsen mit wenig Humus direkt am Felsen.
Der Gärtner hatte für sich ein paar Pflanzen gesammelt. Besonders interessant ist, dass er dabei auch Pflanzen mit marmorierten Laub (vgl. links auf dem Foto) am Standort gesammelt hatte.
Was für ein Erlebnis. Ein Päuschen nach getaner Arbeit.
Mitgebrachten Bodenproben vom Standort der Paph. liemianum wurden zu Hause von einem Labor analysiert: