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Paph. insigne "Mantas" von Madeira
 

Im Band II von dem neuen Buch „Paphiopedilum“ von Olaf GRUSS bin ich erstmals auf eine neue Variante von Paph. insigne aufmerksam geworden, die in der Kultur von Nelio Freitas CALDEIRA auf Madeira aufgetreten ist.

Die nachfolgenden Bilder hat mir freundlicherweise Nelio Freitas CALDEIRA zur Verfügung gestellt.

 

 

Traditionell wird auf der portugesischen Insel Madeira seit dem 19. Jahrhundert Paphiopedilum insigne kultiviert. Anfänglich wurden diese Pflanzen in Erdgewächshäusern, in Gärten oder auch in Töpfen gepflegt. Zur Blütezeit der Orchidee zu Weihnachten werden Hunderte von Blüten in den Kirchen als Ausschmückung der Altare eingesetzt.

 

 

Bei der Kultur dieser Pflanzen ist Nelio Freitas CALDEIRA eine Pflanze mit abweichendem Schuh aufgefallen. Was zunächst wie eine Deformation aussaht, entwickelte sich mit der Blüte im nächsten Jahr genauso wieder.

 

 

Die Pflanze wurde selektiert und in den nachfolgenden Jahren immer wieder durch Teilung vermehrt. Alle Teilstücke haben diesen auffälligen Schuh bei der Blüte behalten.

Olaf GRUSS empfahl dem Kultivateur daher, diese Pflanze durch einen Klonnamen von den übrigen Pflanzen abzuheben. Der Besitzer entschied sich für die Bezeichnung:

Paph. insigne "Mantas"

 

Auf unserer Urlaubsreise im April 2023 hatte ich die Gelegenheit Herrn CALDEIRA persönlich zu treffen. Dabei habe ich auch Einblicke in die Kultur von Frauenschuhen und anderen Orchideen auf Madeira gewinnen können. Das milde mediterrane Klima auf dieser Insel lässt es zu, die meisten Orchideen das ganze Jahr im Freien zu kultivieren.

Insbesondere die Düngung der Orchideen auf Madeira interessierte mich natürlich. Ich war schon überrascht, dass in den meisten Kulturen dort kein Salzdünger angewendet wird.

Es ist schon beeindruckend, dass Paph. insigne über mehrere Generationen in gutem Kulturzustand kultiviert werden und an die nachfolgenden Generationen weitergegeben werden.

 

Man setzt vor Ort bei der Kultur der Orchideen eher auf Bakterien oder andere Mikroorganismen, die den Orchideen offensichtlich Nährstoffe zur Verfügung stellen. Vereinzelt wird auch eine Art „Bokaschi“ mit effektiven Mikroorganismen hergestellt, mit dem die Pflanzen dann verdünnt gegossen werden und die Orchideen ernährt.

Weiterhin wird mit Curcuma experimentiert, um schädliche Organismen an den Pflanzen zu minimieren.

Für mich war dieser Urlaub ein interessanter Einblick in eine andersartige Kultur von Orchideen.

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